Donnerstag, 15. August 2019
Kennt ihr auch noch die Eisschokolade? Also kein Eis aus dem Gefrierfach, sondern Schokolade, die einen kühlenden Effekt im Mund erzeugt? Als Kind habe ich diese geliebt. Das Schokostück schmilzt relativ schnell, sobald man es in den Mund nimmt und es ergibt sich ein toller, kühlender Effekt. Wenn man die Schokostücke noch in den Kühlschrank legt, ist der Effekt noch intensiver. Besonders im Sommer ein Highlight!
Auf die Idee Eiskonfekt selber zu machen kam ich wegen dem kühlenden Effekt von Erythrit. Ein Blick auf die Zutatenliste des Original Eiskonfekts entschlüsselt auch das Geheimnis des Kühleffekts: Kokosöl! Zum Temperaturausgleich entzieht das Kokosöl die benötigte Energie aus dem Mundraum. Bei unter 24 Grad schmilzt Kokosöl und zugleich fällt die Temperatur der Zungenoberfläche unter 24 Grad - dies nehmen wir als Kälte wahr. Der Effekt kann durch weitere Zutaten oder Kühlen verstärkt werden.
Die ersten Versuche mit Erythrit waren ok, allerdings wurde die Schokolade etwas „krisselig“ und das passt zu dem Eiskonfekt leider nicht so gut. Das Konfekt sollte von der Konsistenz schön glatt sein, damit es geschmeidig auf der Zunge zergeht. Deshalb habe ich mein Experiment ein bisschen angepasst und anstatt Erythrit den Low Carb Puderzucker von Dr. Almond (Süße-Verhältnis zu Zucker 1:10) verwendet. Damit wurde das Ergebnis deutlich besser. Für alle, die keine anderen Süß- oder Zuckeraustauschstoffe als Stevia und Erythrit verwenden möchten: Das Rezept funktioniert auch mit Erythrit - allerdings ist die Konsistenz dann wie bereits angesprochen etwas „krisselig“ im Mund.
Das Original Konfekt verwendet teilweise gehärtete Öle - das wollte ich auf keinen Fall. Deshalb ist das selbstgemachte Konfekt bei Zimmertemperatur sehr weich bis flüssig und man sollte es auf jeden Fall im Kühlschrank lagern. Da der kühlende Effekt dadurch noch besser herauskommt und sich die Haltbarkeit erhöht, ist die Lagerung kein großer Nachteil. Zum Verschenken ist das Konfekt aber leider nicht geeignet.
Inulin kann man auch weglassen. Ich gebe es dazu, da es das Mundgefühl etwas verbessert und weil es präbiotisch wirkt. Inulin dient als Futter für die Bifidobakterien, also quasi die „guten Bakterien“, die man fördern möchte. Zu viel Inulin verursacht aber Blähungen - also Vorsicht! Besonders wenn man nicht an Inulin gewöhnt ist, kann es sehr unangenehm werden. Dies musste ich leider auf die harte Tour lernen, als ich selbstgemachte Schokolade an Gäste serviert habe. Die Inulin-Dosis war damals auch ziemlich hoch. Wir selbst hatten keine Probleme, aber die Gäste hatten Bauchschmerzen und Blähungen - ganz schön peinlich, dann auch noch zuzugeben, dass dies von der Schokolade kommen kann. Das erwartet man ja wirklich nicht von Schokolade... außerdem möchte ich ja nicht, dass meine Gäste Angst vor meinen Experimenten bekommen ;)